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Das große Fest


Was mit einem Plakat der GRÜNEN an der Laterne vor meinem Haus begonnen hat, wurde nun endlich gefeiert: Über 70 Nachbarn und Arberger waren zum Fest von #demokratieanmeinemgartenzaun gekommen. Und tatsächlich: Alle Spitzenkandidatinnen für Bremen (allein Sarah Ryglewski meldete sich am Vormittag krank – gute Besserung!). Keine großen Reden war die Devise, sondern Gespräche von Mensch zu Mensch. Und die wurden gesucht und gefunden und ziemlich lange geführt. Von Kirsten Kappert Gonther(GRÜNE), Elisabeth Motschmann (CDU), Doris Achelwilm (LINKE) und Lencke Steiner (FDP).

Zur Vorbereitung wurden nicht nur Kuchen gebacken, Kaffee gekocht, Sekt und Bier kaltgestellt, sondern auch Propagandamaterial bei den Parteizentralen abgeholt. Und vielleicht ist dieses eine der lustigsten Erkenntnisse von #demokratieanmeinemgartenzaun. Gerade in der kleinen Geste lauert oft das größte Klischee (bei der Bestellung der Info-Materialien ebenso wie beim Plakat-Praxis-Test).

Die CDU-Parteizentrale am Wall: Freundlich, gut vorbereitet, „Hier, Herr Brüggemann – ich hoffe, das reicht, die Dinge der anderen Parteien können Sie ja ein bisschen verstecken.“ Eloquent. Siegesgewiss. Freundlich.

Die SPD-Zentrale in der Obernstraße: Erste Begrüßung: „Na, Genosse, aus welchen Ortsverein bist Du denn?“ – „Ich bin kein Genosse, sondern ein freier Bürger.“ – Na dann noch einen schönen Tag.“ Die Propaganda-Dinge wurden vergessen, auf die Schnelle einige Prospekte und Luftballons eingesackt – das war’s. Ein bisschen verpeilt. Nicht wirklich beim Bürger. Tja.

Die GRÜNEN-Zentrale am Altenwall: Ich habe nur auf den Anrufbeantworter gesprochen, aber alles war bei meiner Ankunft in bestem Papp-Karton verpackt. Überreicht von fünf engagierten Mitarbeitern, die gerade eine frisch gelieferte Pizza verspeisten. Perfekt organisiert. Ökologisch bis zum Pizza-Karton. Und mit Spaß an der Sache.

Die FDP: War zu beschäftigt und gerade unterweg, als ich angerufen habes. Aber statt mich die Dinge abholen zu lassen, haben die Leute von der Macher-Partei lieber selber eine Dose Pick-Up mitgebracht – ohne Logo, dafür aber ausreichend für alle. Busy, busy, busy – aber am Ende mit Lösungen!

Die LINKE: Terminverschiebung, da am Abhol-Tag alle Linke-Mitarbeiter auf Wahlkampf-Terminen waren. Am nächsten Morgen musst erst Mal aufgeräumt werden. Als ich dann kam, war alles perfekt organisiert: Von Sonnenbrillen über Radiergummis und mit Abstand die besten Kinder-Stifte in einem roten Sack. Unterbeschäftigung wird professionell kompensiert. Kampf um jede Stimme.

Und das Fest an sich? Es war eine Sause. Offene Debatten an kleinen Tischen, Austausch der Meinungen – vor allen Dingen aber auch ein respektvoller Umgang unter Demokratischen Parteien. Was bleibt: Der Eindruck in Arbergen, dass die Bremer Kandidatinnen es ernst meinen. Dass sie sich tatsächlich für uns interessieren, dass sie einer Debatte nicht ausweichen – und fest dran glauben, jeden überzeugen zu können oder zu wollen. Und davor ziehe ich den Hut.

Zwischenstand heute: Der „Freitag“ hat #demokratieanmeinemartenzaun eine ganze Seite gewidmet, auf der ich das Projekt und die Bedeutung beschreiben durfte. Selbst radioeins vom RBB in Berlin hat irgendwie von unserem Gartenzaun berichtet. Weil es eben nicht selbstverständlich ist, wenn Bürger und Politiker gemeinsam feiern.

An dieser Stelle also Dank an alle, die mitgemacht haben. An alle Gäste und alle Politikerinnen. Ich wünsche eine inspirierende und erfolgreiche letzte Wahlkampfwoche. Für mich ist eines sicher, je mehr Bremerinnen nach Berlin ziehen – desto besser für die Stadt. Wir haben gute Kandidatinnen, die es ernst meinen mit der Politik, der Meinung ihrer Wähler, Arbergen, Bremen und Deutschland.

Und hier noch ein Rückblick in Bildern (zum Teil von Wolfram Lohße):









































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Die Partei

Fehlt noch wer? Na klar! Marco Manfredini von der Partei "Die Partei" hat sich via Facebook-PN für den Nachmittag angemeldet – und ist gleich mit Gattin und Sohn gekommen, um sein Plakat bei #demokratieanmeinemgartenzaun zu platzieren. Und ein bisschen stolz kann ich heute vermelden: Es ist das erste und bislang einzige Bundeswahlkampf-Plakat der Partei in Bremen – und das teuerste der Parteigeschichte. Unter dem Motto "Ehrliche Politik für ehrliche Bürger" hat Menfredini einen echten 20 Euro-Schein geheftet. Eine Zivilcourage-Aufgabe für die Arberger! Wir gehen auf Kaffee und Kuchen ins Haus und plaudern über Gott, die Welt, über Bremerhaven und und Serda Somuncu als Spitzenkandidat, während unsere Kinder in der neuen IKEA-Kinder-Küche Kuchen-Nachschub anrichten. Draußen regnet es Mal wieder (über die Gespräche mit den Politikern in Kürze mehr auf diesem Blog). Als Manfredini gegangen ist, dauert es nicht lange, bis auch die Partei #demokratieanmeinemgartenzau

23 Stunden und 39 Minuten ehrliche Politik

Die Täter haben ausgerechnet zugeschlagen, als ich auf dem Marktplatz war ( siehe hier ).  Martin Schulz war noch gar nicht aufgetreten, als ich eine SMS von meinem Nachbarn bekam: " 16:39 Uhr, ciao 20er "! Und, ja, ich war ein bisschen enttäuscht: ehrliche Politik in Arbergen – sie hat genau 23 Stunden und 39 Minuten gehalten! Einen Tag zuvor, um 17:00, habe ich gemeinsam mit dem Chef der "Partei", Marco Manfredini, sein Plakat an meinen Gartenzaun gehängt – neben das von Kirsten Kappert-Gonther und das von Sarah Ryglewski . "Ehrliche Politik für ehrliche Bürger" stand darauf, und darunter hatte Manfredini fast die gesamte Parteikasse der "Partei" getackert: einen nagelneuen 20 Euro-Schein. Nun ist er futsch. Nicht einmal die von der "Partei" eingebaute Diebstahlssicherung hat funktioniert: "Du bist gemein und doof" stand unter dem Geldschein. Wer ist nur derart gewissenlos? Zum Glück wohne ich in Arbergen – hier gibt